Komponist Hans Krása
Geboren am 30. November1899 in Prag, Österreich-Ungarn; gestorben am 17. Oktober1944 im KZ Auschwitz-Birkenau
Am 30. November 1899 in Prag geboren, lernte Hans Krása bereits als Kind Klavier und Violine. Krásas Vater, ein Anwalt, stammte aus einer tschechischen Familie, seine Mutter aus einer deutschen Familie. Hans Krása studierte in Prag Komposition an der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst bei Alexander von Zemlinsky. Seine erste größere Komposition war (nach dem Zeugnis seiner Schwester Marie) ein Orchesterstück (1910), das von einer Kurkapelle in Salzburg aufgeführt wurde und 1913 kam ein Streichquartett Krásas in St.Moritz zur Uraufführung.
Nach seinem Abschluss an der Musikakademie folgte er seinem Lehrer nach Berlin. Nach Studienaufenthalten in Frankreich als Schüler Albert Roussels arbeitete er als Korrepetitor am Neuen Deutschen Theater in Prag. 1921 hatte er seinen ersten Erfolg als Komponist mit den Orchesterliedern op.1 nach Texten von Christian Morgenstern.
1938 schrieb Hans Krása die Kinderoper Brundibár für einen Wettbewerb des Ministeriums für Schulwesen und Volksbildung. Der Wettbewerb wurde jedoch aufgrund der politischen Situation, wohl zusammenhängend mit den Veränderungen in Prag nach der deutschen Besetzung und der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren im März 1939, allerdings nie ausgewertet. Die Uraufführung blieb dadurch zunächst aus. 1941 kamen Krása und andere Musiker bei einem Treffen in einem jüdischen Waisenhaus für Knaben in Prag erneut auf die Kinderoper zu sprechen und begannen mit der Planung einer Aufführung mit den Waisenhauskindern. Krása konnte der Uraufführung Ende 1942 jedoch nicht mehr beiwohnen, da er im August desselben Jahres in das Ghetto Theresienstadt verschleppt wurde.
Krása leitete in Theresienstadt die Abteilung „Musik“ innerhalb der so genannten „Freizeitgestaltung“. Als 1943 auch die Kinder des Waisenhauses sowie der Sohn des Direktors in das Ghetto deportiert wurden und den Klavierauszug von „Brundibár“ mitbrachten, schrieb er ein Arrangement des Werkes für die vor Ort vorhandenen Instrumente. Krása komponierte und arrangierte bzw. rekonstruierte noch weitere Stücke im Ghetto, darunter zwei Streichtrios, die in Theresienstadt von Musikern aufgeführt wurden. Er passte dabei seine Werke von der Besetzung her den Umständen an.
Am 16. Okt. 1944 wurde Krása jedoch im Rahmen der „Herbsttransporte“ im sogenannten „Künstlertransport“ zusammen mit anderen Musikern wie Pavel Haas, Viktor Ullmann, Karel Ančerl und weiteren in das KZ Auschwitz gebracht und zwei Tage später in der Gaskammer ermordet.